Dienstag, 16. Dezember 2008
15.12. Ankunft in Puno
Bei schönstem Sonnenschein fahren wir durch die Hochebene über Juliaca nach Puno. Unterwegs steigt ein Liedersänger zu, der uns mit einigen regionalen Liedern unterhält.
Busbahnhof in Arequipa
Hochland
Saenger
Der See
Zum Glück gehen wir sofort zum Migrationsbüro. Da ich bei der überstürzten Einreise am 29.8. nicht auf die Passeintragung geachtet hatte, hat man mir nur ein 30-Tage-Visum ausgestellt und ich muss 81$ nachzahlen, um bis zum 17.12. in Peru bleiben zu können. Und dann muss ich auch noch selber Kopien der Eintragung besorgen.
Und jetzt regnet es auch noch zum ersten Mal seit Tagen.
Heute werden wir nicht mehr viel unternehmen können: zum Markt, in die Fußgängerzone und ein leckeres Abendessen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Einschub
Bei der Fahrt durch die Vorstädte Arequipas konnten wir noch mal das ganze Elend der Landflucht und der Desertifikation sehen. Die Menschen verlassen die Dörfer des Hoch- und Inlandes, um in den großen Städten „ein besseres Leben“ zu führen. Sie siedeln in Regionen ohne Wasser und ohne Strom, wie unser Reiseleiter mehrfach betonte. Interessanterweise hat er aber nicht über die Abwasser- und Abfallprobleme gesprochen, die nach meiner Einschätzung selbst in normaleren Wohnsiedlungen noch nicht gelöst sind.
Auch die Auswirkungen des „calamiento global“, des Klimawandels, ist ihm ein Begriff und erfahrbar und es wird in der Zeitung darüber berichtet. Die Gletscher und Niederschläge werden geringer, die Versteppung des Umlandes steigt an und die Dörfer des Canon de Colca haben erhebliche Bewässerungsprobleme. Natürlich sind unsere individuellen Erfahrungen kein Maßstab, aber wir haben seit Huancayo im Hochland keinen Regen mehr gehabt, obwohl der Dezember der Beginn der Regenzeit ist.
Arequipa ist wirklich die Stadt der Solaranlagen: Auf einer erheblichen Zahl von Dächern konnte ich kleine und große Solarkollektoranlagen sehen und in einer der Hauptstraßen der Stadt lagen fünf oder sechs Geschäfte, die solche Anlagen verkaufen oder sogar selber herstellen.
Im Gespräch mit der französischen Seismologin, die für ein europäisch finanziertes Forschungsprojekt am Vulkan Misti tätig ist, bestätigen sich die Einschätzungen der Reiseführer: Arequipa ist durch diesen noch aktiven Vulkan enorm gefährdet. Dies gilt zwar besonders für die Armensiedlungen an den Berghängen, aber auch die übrige Stadt ist bedroht.
Was den Reisekomfort und die Sicherheit angeht, so empfinden wir die fast penetranten Warnungen und Hinweise der Reiseführer als übertrieben. Natürlich muss man seine Wertsachen vernünftig aufbewahren, darf sein Gepäck nicht einfach irgendwo herumstehen lassen und muss zwielichtige Regionen und Situationen meiden, aber insgesamt fühlen wir uns hier sicher, werden sehr oft freundlich umsorgt und haben saubere Unterkünfte zu niedrigen Preisen gehabt. Wer für eine kurze Urlaubsreise hier ist, was ich natürlich wegen der damit verbundenen Fluganreise ablehne, kann sich sicher immer günstige Mittelklassehotels mit gehobenem Standard leisten. Aber auch wir, die wir ja ein Langfristbudget im Auge halten müssen, konnten uns immer Zimmer mit warmer Dusche, Frühstück, gesundem und vielseitigem Essen und mehrere geführte Ausflüge leisten, die für die landschaftlich reizvollen Regionen sehr zu empfehlen sind. In den Städten sind wir gut mit unserer Reiseliteratur zu recht gekommen. Also: Peru war und ist eine lange Reise wert, denn es bietet so viele Sehenswürdigkeiten, dass man mindestens einen Monat Zeit haben sollte.

... link (0 Kommentare)   ... comment