Mittwoch, 26. November 2008
Festtage
Der gestrige Tag war so anstrengend, dass ich nicht einmal den Blog schreiben konnte: Kuchen kau-fen, Friseur gehen, Mittagessen, Kaffee trinken, E-Mails beantworten, mit zu Hause telefonieren, abends chinesisch essen, zwischendurch noch ein paar Fliesen kleben, Tims Arbeit lesen, mit den Jungs chatten.
Friseur
Kuchen
Heute sind wir dann in der Diözesanschule St. Ana gewesen und haben uns von der Direktorin die sehr ordentlichen Gebäude zeigen lassen. Da der Staat nur die Lehrer bezahlt, waren sie über unsere 2000 Sol und die gespendeten Stifte sehr dankbar.
Direktorin
Gebäude
Übergabe
Dann sind wir mit dem Bischof und seinem Fahrer zur Lagune gefahren, haben eine Ruderpartie zur Forellenzucht gemacht und Cebiche de Trucha und Trucha frita gegessen.
Fischzucht
Bischof fängt Fisch
Mittagessen
Danach wurde eine Dankplakette für die Solaranlage im Altenheim enthüllt.
Einweihung
Plakette
Nun gehen wir noch mal beim Marcelino vorbei und bringen dem Luis Canaval einige Schmusetiere für die Kinder, die in der Vorbereitung auf die Operationen hier übernachten.

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Sonntag, 12. Oktober 2008
Tag der Behinderten und High Noon
12.10.08
Wichtige Nachricht: Peru hat 3:0 in Bolivien verloren!
Nachdem ich gestern mal mit den Marcelinoleuten in der Diskothek war, fiel mir das Aufstehen um 7:15 Uhr schon etwas schwerer, aber am Frühstück um 7:40 Uhr möchte ich dann doch gerne teilneh-men. Danach gehe ich über den zentralen Platz und sehe die Parade aus Anlass des internationalen Tages der Behinderten. Einige Kinder der Schule für die speziellen Kinder sind mit ihrem Leiter und den Lehrerinnen auch dabei. Sie freuen sich sehr als ich ihnen direkt ein Bild ihrer Gruppe geben kann.
Behinderte
Luis Carnaval, der Vorsitzende des Rotaryclubs, gehört zu den offiziellen dieser Veranstaltung und stellt mich den Leiterinnen des Sozialamtes der Stadt vor. Wir unterhalten uns etwas und sie zeigen mir den Saal mit den Gemälden der großen Söhne und einer Tochter der Stadt, die eine überregionale Bedeutung erlangt haben. Wir sprechen noch allgemein über Hilfsprojekte im Medizinbereich. Der Mann gefällt mir sehr, weil er sehr klar und strukturiert denkt und offensichtlich auch so handelt, wenn man bedenkt, dass sie ja zwei Operationsprojekte betreuen und noch andere soziale Aufgaben - Un-terstützung von armen Schülerinnen und Schülern – wahrnehmen.
Danach kümmere ich wie jeden Tag um kleinere Reparaturen im Altenheim. Und heute steht die Son-ne senkrecht über Huamachuco.
Sonnenstand

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Sonntag, 5. Oktober 2008
Franziskusfeiertag
Zusammenfassung zum Downloaden: blog iii (pdf, 276 KB)
Heute ist das Franziskusfest mit Festgottesdienst. Auf dem Platz streuen verschiedene Schülergruppen mit farbigem Sägemehl bunte Bilder, die sich irgendwie auf den Heiligen beziehen. Dann findet um 2:00 Uhr die Prozession der Negritos statt. Dabei wird der Heilung von einer Erkrankung (Typhus?) ge-dacht, die auf Fürbitte beim Heiligen Franz an einer Gruppe von Schwarzen erfolgte. So gegen 16:30 Uhr war die Prozession wieder an der Kathedrale und die Negritos tanzten zum Haus der Franziskaner.
Prozession1
Prozessiion2
Mittagessen gab es diesmal im Haus der Franziskaner, weil es ja schließlich ihr Festtag ist.

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Freitag, 26. September 2008
25.9. Feldarbeit
Heute war ein besonders harter Tag: Vilma und ich gehen zu einem Feld einer Familie außerhalb von Huamachuco, die mit Unterstützung des Altenheims Kartoffeln pflanzt und dann später einige Säcke abliefert. Der Mann pflügt das Feld um, die Frau und wir streuen eine Düngung, die Mutter verteilt die alten Kartoffeln. Anschließend harken der Mann und ich die Furchen wieder zu, wobei ich nach einigen Bahnen völlig erledigt bin. Auf jeden Fall habe ich jetzt auch mal einer Indigenafamilie geholfen!
Bild mit Leuten
Wir werden dann noch zum Essen eingeladen, lassen uns aber nur eine Kartoffel geben, da die Leute wirklich arm sind und in einem schrecklichen Haus wohnen. Ihnen fehlt das Geld, sie sind zu viele Personen und sie haben auch keinen Plan davon, Ordnung zu halten.
Haus einer armen Familie
Die alten Leutchen = Großeltern kommen wohl zum Frühstücken ins Altenheim, konnten sich aber noch nicht entschließen ganz dahin umzuziehen.

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30.8. - 24.9. Lima und Huamachuco
24.9.
Es ist zwar etwas ungewöhnlich, aber nach dem dritten Mal habe ich mich daran gewöhn t um4:00 Uhr mit dem Bus in Huamachuco anzukommen und mich dann noch etwas aufs Ohr zu hauen, damit ich den Tag über noch was erledigen kann.
Die Überweisung der Anzahlung gelingt mir dank der Hilfe von Monsegnore bei der Bank Nor Peru, die so etwas gegen eine geringe Gebühr durchführt. Interessanterweise haben sie Zugriff auf die per-sönlichen Daten von Pedro inklusive einem Bild. Dies finde ich doch sehr vertrauenerweckend und verstehe gar nicht die große Zurückhaltung des Bischofs gegenüber den Banken.
Nachmittags kommen die gekauften Materialien an und ich vereinbare mit Jesus für Donnerstag eine Besprechung.
Gruppenbild im Altenheim
Wir räumen weiter auf. Vilma und ich packen alle Sachen, die der Bischof für die Zwischenübernach-tung der Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten-Kinder angeschafft hat in einem Raum zusammen. Derweil putzt Caramote die große Dunstabzugshaube und Marcelle auf der neuen Leiter die Fenster. Ich bin begeistert. Vilma ist total von den Socken als ich ihr die in Trujillo gedruckten Plakate für die Physio-therapie geb.

Leider sind meine bisherigen elektronischen Möglichkeiten nicht mehr nutzbar. Ich werde einen neu-en Blog bei Blogger.de einrichten.

23.9.
Der Wecker reißt mich aus dem gemütlichen Schlaf, da ich pünktlich zum Morgengebet in der Kapelle sein will. Auf die Messe, die die Nonnen besuchen, verzichte ich aber. Anschließend gibt es ein lecke-res Frühstück mit Milchreis und Ei, das in herzlicher Atmosphäre stattfindet.
Ich verabschiede mich, fahre in die Stadt zur Druckerei und zum Busbahnhof. Nach zwei Stunden bin ich im Terminal von Chimbote, wo mich Felix abholt. Wir besprechen abschließend die Solaranlage und unterzeichnen den Vertrag.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einem Austausch von Erinnerungen, Felix war ja zwei Jahre in Solingen an der Berufsfachschule, nehmen wir den Bus nach Trujillo, wo ich noch ein paar Kleinigkeiten kaufen werde, um dann über Nacht nach Huamachuco zurückzukehren.

22.9.
Der Tag des großen Einkaufs: Manuel und ich fahren mit seinem alten Straßenkreuzer zum Baumarkt Sodimac. Dort beraten uns mehrere Angestellte. Nach der Bezahlung, bei der ich mehrere Dollar-scheine austauschen musste, weil sie nicht sicher genug waren, bringen wir die Materialien mit einer Camionetta zur Transportagentur El Halcon, die sie in der kommenden Nacht zum Altenheim bringen wird.

Auf dem Rückweg holt Manuel einige Schülerinnen und eine Mutter an einer Schule im Stadtzentrum ab. Wir fahren dann mit 8 Personen in seinem Auto zurück in den Stadtteil Esperanza. Zu Mittag gibt es Omelette mit Reis und Linsengemüse und als Nachtisch Milchreis mit Rosinen.
Nachmittags versuche ich die Plakate drucken zu lassen, was aber wegen technischer Probleme nicht klappt. So habe ich noch Zeit mir das Stadtzentrum etwas näher anzusehen. Ich gehe auch in den Bi-schofssitz, in das kirchliche Museum und die Kathedrale, die touristisch ansehnlich sind.


21.9.
Mit Vilma einen Werbeflyer für die Physiotherapie im Altenheim entwickelt. Danach mit Bischof, einer Nonne und Edgar Paella und Cui gegessen. Um 1:30 Uhr mit dem Bus nach Trujillo gefahren. Noch kurz mit den Nonnen Fidelina und Gabi gesprochen. Sie vermittelt mir noch einen Helfer für den Ein-kauf am nächsten Tag.


20.9.
Heute Morgen versuche ich zu laufen. Nach 10 Minuten und etwa 1 km bin ich völlig fertig. Beim Frühstück sind Carlos und ich alleine.
Im Altenheim sehe ich mir noch mal die feuchten Wände an und gehe die Bestellung für die neue Warmwasserinstallation durch. Nach dem Mittagessen holen Vilma und ich trinkbares Wasser in Los Pajaritos. Mal sehen, ob dies nicht etwas komfortabler möglich ist.
Auf dem Rückweg sehe ich mir die kleine Kirche Nuestra Senora de la Puerta an, schaue beim Hobby-fußball zu, treffe die beiden Zivildienstleistenden des Marcelino und trinke mir eine Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen.

Die Innenstadt ist sehr quirlig und es läuft Musik. Man sieht sehr viele junge Leute, ältere Herrschaften sind eher selten.
Der Bischof ist wieder da.

19.9.
Heute brennt die Sonne bis weit in den Nachmittag, dann kommt ein Gewitter, das sich bis abends wieder verzieht.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute morgens und abends in die Kathedrale zum Gottesdienst kommen. Und das bei einer 20000 Einwohnerstadt im Hochland Perus.
Wir setzen unsere Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten fort. Die Frauen sind inzwischen stolz auf das Erreichte. Wir essen zusammen zu Mittag: Kartoffeln, Hühnerbollen, Salat, Gemüse und dazu gibt es einen frisch geschlagenen Zitronensaft.

Mit dem Klempner bespreche ich die zu bestellenden Sanitärartikel. Das macht der so aus dem Steg-reif, ohne Zeichnung, ohne zu messen. Nachdem ich weiß, dass Montag- und Dienstagabend Trans-portmöglichkeiten bestehen, werde ich in der Nacht von Sonntag auf Montag nach Trujillo fahren, um einzukaufen und die Solaranlage bestellen.
Heute Abend ist auf der Plaza de Armas wieder ganz schön was los: im Theater gibt es ein Fest der Schule Alejandro Vallejo, viele Leute spazieren bei der allabendlichen Musikbeschallung herum, es werden wieder und wieder Knallraketen abgeschossen.

18.9.
Es kommt mir fast so vor, als ob die Frauen des Altenheims nur darauf gewartet haben, dass einer den Startschuss gibt: Vilma und Rosa räumen den ganzen Tag die Wäschekammer auf und sortieren die Bekleidung der Senioren, Marcella läuft mit einem Besen am Stil herum und entfernt Spinnweben, anschließend putzt sie mit Caramota die Sakristei und die Kirche, ich kümmere mich um einen Abwas-serkanal, die herumliegenden Steine, den Gartenschuppen und sehe alle offenen Türen durch.
Das Kochen nimmt viel Zeit und mehrere Personen in Anspruch, da es auf zwei Holzfeuern erfolgt. Eine Vorsuppe und ein dreiteiliges Hauptgericht (Reis, Linsen, eingebackener Blumenkohl) so zu ko-chen ist schon ein Kunststück. So erfahre ich, dass der schöne große Gasherd auch nicht mehr in Ord-nung ist.

Vormittags machen mir die enorm starke Sonne – sie nähert sich ja unaufhaltsam dem Äquator und ist dann nur noch 8° von uns hier weg - und die Höhe mächtig zu schaffen. Diesmal esse ich gerne mit und wir kaufen zusammen eine Cola. Dieses „auf Bedarf kaufen“ ist etwas, was hier wegen des knap-pen Geldes aber vielleicht auch aus Gewohnheit gemacht wird und für uns äußerst ungewohnt ist.

17.9
Heute ist ein erfolgreicher Arbeitstag: Wir entsorgen einen herunter gekommenen Kühlschrank, räu-men um und machen in den Lagerbereichen Frühjahrsputz. Nach meiner Beobachtung haben alle Spaß daran. Marcella, die ist nur 15 Jahre alt und geht Samstagnachmittag und Sonntagnachmittag in eine entsprechende Schule, und die Nonne Caramota bringen mit einer vorsintflutlichen Schubkarre herumliegende Steine auf den entsprechenden Lagerplatz. Es finden sich auch allerhand Metallteile.
Wir beginnen auch damit die Reste der letzten Handwerksarbeiten zu beseitigen. Endlich habe ich alle Außentüren so bearbeitet, dass sie sich problemlos bewegen und schließen lassen.
Heute zelebriert Padre Wilder eine kurze Messe für die Senioren.
Gegen Abend beginnt es zu regnen und es gibt ein Gewitter. Trotzdem, und obwohl es um die Zeit stockdunkel ist, wird auf dem zentralen Platz muntere Konservenmusik gespielt und der beleuchtete Springbrunnen arbeitet.


16.9.
Mit dem Gasfitero gesprochen. Dieser bestätigt meine unfachmännischen Vermutungen über die Warmwasserversorgung und auch das Konzept einer zweiten Versorgungslinie hält er für richtig.
Ansonsten bin ich mit der Reparatur der Außentüren beschäftigt, wobei ich mehrfach zu verschiede-nen Ferreterien gehe, um Handwerkszeug oder Beschläge zu kaufen.
Mittags reisen der Bischof und Hilmer, der als nächstes zu weihende Priesteramtskandidat, nach Trujil-lo ab. Vorher erklärt mir der Bischof noch, wie ich mit der Empresa Hummer Material von Trujillo nach Huamachuco bekomme. In Anbetracht der notwendigen sonstigen Arbeiten und der Bedarfe werden wir die Solaranlage noch mal etwas abspecken und einen separaten 2. Wasserkreislauf errichten.
Nachmittags trinken wir, Wilma, die Nonne Tanja, die Putzfrau (15 Jahre?) und ich, zusammen Kaffee. Ich erzähle etwas über Deutschland und Wilma erzählt über Iquitos in der Selva.

15.9.
Zuerst spreche mit dem Bischof über die Planungen für das Altenheim und die Möglichkeiten, Materi-al von Trujillo hoch zu transportieren. Er fährt am Dienstag wieder nach Trujillo zu einer Besprechung zur Straßenasphaltierung.
Aufräumarbeiten im Freigelände des Altenheims - Beseitigung von Stolperfallen und von Müll. Am Nachmittag kaufe ich 40 Schrauben und eine Säge, um die klemmenden Türen zu reparieren. Es ist schon lästig, wenn man nicht alle Materialien im Keller liegen hat.
Heute ist ein schöner Spätsommertag, die Sonne scheint, es gibt zum Glück auch Wolken und es ist angenehm warm. Trotzdem frieren mehrere Leute.
Nach dem Abendessen der Senioren wird mir so richtig deutlich, welch arm Seelen hier versammelt sind: viele sind blind oder anderweitig krank und leiden natürlich an allen typischen Altersgebrechen.
Abends gibt es peruanische Pizza mit Kokablättern und ich gönne mir einen Rum, um die Darmflora noch zu verbessern und gut zu schlafen.
14.9.
Sonntagsfrühstück mit Cui – kleine Aufräumarbeiten und Wasserverbrauchsmessung im Altenheim – Mittagessen mit vielen Gästen im Bischofshaus
Nachmittags errichtet der Bruderschaft des Hl. Franziskus einen Fahnenmast mit Bruderschaftsfahne. Das Dingen ist 30m lang, wird mit Stützen auf 45° gehoben und dann durch Seile aufgerichtet, wobei es in ein Loch rutsch. Bis es durch die aufgeworfene Erde fest steht, wird es mit Seilen gehalten. In der kritischen Phase waren alle in heller Aufregung und es war auch nicht ausgeschlossen, dass der Mast auf die Zuschauer fallen könnte.
Schlüssel für die Extrawohnung gefunden und aufs Dach zum Tank geklettert – durch Zudrehen der Haupthähne untersucht, ob die Kaltwasserleitungen dicht sind – noch ein halbes Stündchen mit Wil-ma unterhalten.


13.9.
Ein eher erholsamer Tag, denn vormittags kümmere ich mich eigentlich nur um meine Post und setze mich kurz in die Sonne zum Lesen. Der letzte Pfarrer von Marcabalita Raphael taucht auf. Dort hat Marco nun seine Heimat.
Nach dem Mittagessen gehe ich zum Altenheim und treffe die Mitarbeiter beim Mittagessen an. Mit Wilma bespreche ich meinen Arbeitsplan und deponiere das Handwerkszeug. Auf meine Anregung hin räumen Wilma und Rosa das kürmelige Kühlhaus aus und funktionieren es zum Lagerraum für Obst und Gemüse um.
Nachdem ich dem Bischof das Grundproblem des fehlenden Drucks verdeutlicht habe, bringt er mich mit dem Bauingenieur Gabriel zusammen. Wir fahren zusammen mit dem Mototaxi hin und schauen uns die Situation an.
Abends treffe ich den Weltreisenden aus der Dom.-Rep. wieder. Wir unterhalten uns über die un-gerechten Wirtschaftsstrukturen.

12.9.
Oracion mit den Ordensfrauen des Konvents – Schulmesse in der Nahe gelegenen Kirche – alle Ein-richtungen (Krankenhaus, Konvent, Schule, Kirche wurden von Europäern aufgebaut und jetzt von einheimischen Priestern, Ordensleuten und Beschäftigten weitergeführt – Frühstück

Dann mache ich mit einer Ordensfrau, die in einem Andendorf als Lehrerin arbeitet einen Marktgang. Ich kaufe eine leckere Papaya, die wir anschließend probieren. Nach dem Mittagsessen fahre ich ins Zentrum, um mit Felix die Installation zu besprechen und die Arbeitsaufteilung festzulegen. Dann zeigt er mir noch ein supergroßes und tolles Einkaufszentrum, wo ich eine handwerkliche Grundaus-stattung kaufe, um in der kommende Woche arbeiten zu können.

Den späten Nachmittag und frühen Abend verbringe ich mit Bummeln und Kaffeetrinken. In diesem Einkaufszentrum kann man alles kaufen, verschiedenste Restaurants besuchen und es klinkt und glit-zert von allen Seiten.

11.9.
Gottesdienst – Frühstück - Wäsche waschen – Sachen packen – Besuch im Altenheim und Gedanken-austausch mit Wilma über die Solaranlage und das, was ich sonst noch so machen kann – Busfahrt mit Mario nach Trujillo – endlich sehe ich mal die überwältigende Bergwelt in voller Schönheit – in den Minen und durch die Straßen werden diese Berge so angekratzt, dass oft auch Erdrutsche entstehen- auf 4000 m kommen wir an einem kleinen Flugplatz vorbei – in der Ferne sehen wir die weißen Kordil-lieren – wir folgen lange dem Rio Moche und fahren kurz vor Lima lange durch Zuckerrohrfelder- ich werde sehr gastfreundlich von den Nonnen des Ordens Buen Soccoro aufgenommen und unterhalte mich recht lange mit Fidelina und Gaby


10.9.
Meine Fußballjungs sind zwar da, haben die Trikots noch nicht geholt. Dann fahre ich mit Padre Nery nach Sausacocha zur Lagune. Es ist ein schöner Platz und wir kaufen Forellen.

Unterwegs sehen wir auch den Berg Cerro del Toro an dessen Abhängen viele Minoros auf eigene Faust Gold suchen.
Nachmittags besuche ich die Gruppe der besonderen Kinder und gebe den Betreuerinnen eine Tüte mit Plüschtieren, die sie passend verteilen sollen. Die Kinder sind wirklich lieb und die Lehrerinnen dankbar.
Dann kümmere ich mich nochmal um das Altenheim, treffe die Verwalterin aber nicht an, obwohl sie gestern zurückkehren wollte. Trotzdem klettere ich aufs Dach, um den Verlauf der Wasserrohre zu er-mitteln. Auch die innen liegenden Räume mit Sanitäreinrichtungen sehe ich mir noch mal an, damit ich mit dem Bischof und dem Ingenieur alles abschließend besprechen kann.


9.9
Nach dem Frühstück sitzen wir (Padre Nery, Seminaristen) noch in der Sonne und plaudern. Anschlie-ßend kann ich mit meinem LapTop über den Anschluss der Zeitung „El Halcon“ ins Internet.

Danach sprechen mich einige Jungs an, ob ich ihnen zu Fußballtrikots verhelfen kann, was ich mit Hil-fe von Padre Hergan dank einer Spende eines Freundes organisieren kann.
Padre Marco begleitet mich zu einer Bank und dann zur Casa Marcelino. Ich treffe mich um 15:00 Uhr mit Mario, gehe durch einige der Betreuungsgruppen und stelle mich und meine Reise auf Nachfra-gen hin vor.
Der Weg zur Diözesanschule St. Ana ist ganz schön weit. Dort werden die Straße ausgebaut. Ich beo-bachte das Treiben am Eingang: Schüler in aller Welt verhalten sich doch sehr gleich. Diese stürzen sich auch direkt auf die beiden kleinen Verkaufsstände.

Das Gebäude und die vielfältigen Aktivitäten des Proyctos Amigo, die sozialpolitisch tiefgreifende Konzeption und das große Engagement der Beschäftigten und der ehrenamtlichen Helfer – es sind auch zwei deutsche Zivildienstleistende da – beeindrucken mich sehr. Schade, dass es nicht mehr un-ter dem Dach der Kirche arbeitet.

Einige Impressionen:
• Sonntage unterscheiden sich von Werktagen dadurch, dass die Schulen und Ämter geschlossen haben. Ansonsten findet alles???, selbst Bauarbeiten, wie jeden Tag statt.
• Moderne Technik wie Handys und Computernutzung in Internetcafes und fast mittelalterliche Wohnverhältnisse ohne Strom, Wasser und Abwasser gibt es in einem Ort.
• Nicht nur fast alle Überlandbusse fahren nachts, sondern auch andere Arbeiten wie Straßenreini-gung und das Nähen von Bekleidung werden gerne um 4:00 Uhr erledigt. Mototaxen hupen so-wieso zu jeder Zeit.
• Die Preise und die Angebotsdichte des PNV (Mototaxen, Kleinbusse, Regionalbusse) sind einfach super. Nur wer größere Dinge transportieren muss oder in entlegene Gegenden will muss mit sei-nem Allradauto fahren.
• Störend und unsinnig finde ich, dass viele Leute drinnen und draußen und bei jedem Wetter in der gleichen eher dicken Bekleidung herumlaufen.
• Die Esskultur bei den Priestern und Seminaristen gefällt mir auch nicht: Mützen auf, Jacken an, zu spät kommen und laute Musik. Wobei ich die Gründe der Verspätungen natürlich nicht kenne.

8.9.
Die festen Tagestermine im Bischofshaus sind: 7:00 Uhr Hl. Messe, 7:40 Uhr Frühstück, 12:30 Uhr Mit-tagessen, 18:15 Uhr Abendessen

Nach der Messe erkläre ich den Anwesenden, wo die in der Kapelle stehende Clemensfigur her kommt. Nach dem Frühstück gehe ich mit Padre Hergar zur Baustelle des Katechetenhauses. An-schließend helfen wir (Padre Nery, Hergar und ich) den Seminaristen des ersten Jahres beim Umzug eines kleinen Ladens, in dem Kunsthandwerk verkauft wird.

Nach einem kleinen Getränkeeinkauf gehe ich zum Radio und zur Zeitungsredaktion des „Halcon“. Bei meinem folgenden Rundgang, ich bin immer noch auf der Suche nach einem Putztuch, komme ich auch am Gebäude der ODEC vorbei. Da die Türe offen steht, gehe ich hinein und unterhalte mich mit dem Koordinator.
Nach dem Essen zeigt mir Padre Nery die kleine Alpacawollefabrik im Außenbezirk, die von einer Ko-operative aus Sarin beschickt wird, wobei die Verarbeitung möglichst weitgehenden durch die Produ-zenten erfolgt. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zur Schule für besondere Kinder, die sich über die fremden Gäste freuen.

Danach ist mein Gesprächsbedarf erst einmal gedeckt und ich wandere 1 Std. auf einen nahe gelege-nen Berg, dessen Gipfelkreuz wohl so auf 3400 m liegt.

Im zweiten Teil des Abendessens spreche ich mit Padre Miguel über die Armut und Perspektivlosigkeit der Leute in seiner Gemeinde Sanagoran, die früher von Mario betreut wurde. Hier ist die Armut wirk-lich existenziell groß und ich bekomme ein richtig schlechtes Gewissen, so gut und so viel zu Essen zu haben.
Dieser Tag zeigt, dass Bischof Sebastian in den langen Jahren auch mit unserer Hilfe viel aufgebaut hat und inzwischen auch viele verschiedene Priester hat. Alle Einrichtungen müssen unterhalten und er-halten werden, was regelmäßige Kosten verursacht. Und die Armut in den Poblecitos liegt immer noch nur knapp über dem Verhungern.

7.9.
7:00 Uhr Hl. Messe im Dom
7:40 Uhr Frühstück mit Padre Marco
anschl. Gespräch mit Padre Nerri Pfarrer von St. Vincente de Paul in der Provinz Bolivar (= nördlicher Teil des Bistums)
10:00 Uhr auf dem Marktplatz findet eine Schuljubiläumsfeier statt, bei der alle in ihrer Schulkleidung angetreten sind

11:00 Uhr Beginn meines Höhentrainings mit einem 10-Minuten-Lauf – die 3000 m Höhe merke ich an der Luft und am Kreislauf – aber hinterher !!! Die anschließende warme Dusche und die Rasur wecken meine Lebensgeister, die durch die zweimalige Busfahrt gelitten hatten. (Umso bemerkenswert ist die Reisetätigkeit des Bischofs in seinem Bistum.)
Nach dem wunderschönen Vormittag verhagelt mir ein Gewitter im wahrsten Sinne des Wortes den Mittagsspaziergang.
Nachmittags gehe zum Markt und kaufe einige Sachen ein.


Eindrücke: Die Kleidung der Menschen ist viel ansehnlicher als die Häuser und andere Investitionsgü-ter. Motortaxis sind der Renner und auch wirklich praktisch. Die Menschen sind freundlich und aufge-schlossen. In den Straßen gibt es eine bunte Mischung traditioneller Kleidung der Indigenas und mo-derner Kleidung der eher spanischstämmigen Bewohner. Das Straßenbild wird eindeutig durch Frau-en und Kinder bestimmt. Es gibt eine ganze Reihe von Schuhputzern aller Altersgruppen und viele Indigenas verkaufen kleine Süßigkeiten und Obst. Auch die geliebte Inca-Cola und der Coca-Konkurrent Pepsi darf nicht fehlen. Es wird an der Infrastruktur gearbeitet, wobei die drei Ampeln, die ich sehe anachronistisch sind, da man sich sowieso nur dran hält, wenn nicht gerade frei ist. Es gibt genauso viele Handylaeden wie bei uns. Ich sehe keine!!! Menschen rauchen.

6.9.
4:00 Uhr Ankunft
Nach dem Frühstück machen wir uns zum Altenheim auf, wo wir gegen 11:00 Uhr von Wilma empfan-gen werden, die uns herumführt und natürlich auch den im Aufbau befindlichen Physiotherapieraum zeigt. Im Altenheim sind derzeit 30 Ancianos untergebracht, wobei manche (davon?) auch nur tage-weise anwesend sind.

Danach und auch noch am Nachmittag inspizieren wir die Warmwasserversorgung, die schon lange nicht funktioniert. Folgende Maßnahmen wollen wir nun treffen:
• Erhöhung der Position des zentralen Wassertanks
• Abbau aller überflüssigen und ungenutzter Rohrleitungen und Geräte
• Aufbau von 5 gleichen Solarkollektoranlagen (Tank von 600 l und 10 m² Kollektorfläche mit natür-licher Zirkulation durch Konvektion = Physik) auf den nordwärts gerichteten Dächern des 1. und 3. Pavillons
• Einspeisung des warmen Wassers in 5 Fallleitungen
Für einen sich im Ruhestand befindlichen Sanitär- und Heizungsbauer gäbe es eine Menge Arbeit und er könnte den hiesigen Fachkräften eine Vielzahl guter Tipps geben.

5.9.
6:30 Uhr pünktliche Ankunft im Busbahnhof von Trujillo

8:00 Uhr im Bischofshaus bei Omero

9:30 Uhr Treffen mit Felix Sanchez

Trujillo ist viel ruhiger und entspannter als Lima. Die Plaza de Armas hat eine ruhige Ausstrahlung und hat sich ihren kolonialen Charme bewahrt. Wir fahren mit einem rappeligen Bus vorbei an Chan-Chan nach Huanchaco ans Meer. Da die Sonne durch den Dunst dringt und höher am Himmel steht als wir das in Deutschland je erleben, wird es richtig sommerlich warm. Wir essen dann in einem Restaurant in der luftigen 2. Etage gebratenen Fisch.

Interessanterweise hat Felix vor über 20 Jahren eine Technikerausbildung in Solingen in der techni-schen Fachschule an der Blumenstraße erfahren und er hat auch noch einige Namen und Adressen von damals parat. Wir sprechen auch über einige Aspekte der Solaranlage und die Arbeitsweise seiner Firma.
22:30 Uhr Abfahrt nach Huamachuco

4.9. Büroarbeiten in Lima
Ich gehe auf meine gewohnte Laufstrecke. Dabei kann ich das Ergebnis der gestrigen Arbeiten des städtischen Gartenamtes bewundern. Der Rasen ist schön kurz und, da es in der Nacht leicht geregnet hat auch frisch grün. Auch die Bäume haben eine gewisse Frische. Aber der Grünschnitt liegt in unan-sehnliche Haufen auch direkt am Straßenrand herum und der Müll ist auch nur weiter verstreut wor-den. Schade für die Arbeit der doch recht großen Arbeitstruppe (ca. 10 P).
Heute kocht Faustina nur für mich und abends auch für Iris. Ich habe mir Gemüse gewünscht und es gibt eine bunte Mischung frischen Gemüses mit frischen Pommes und Reis.
Beim Frühstück und beim Mittagessen sprechen wir über die beiden Welten, aus denen wir kommen. Sie erzählt viel über ihr Land und die Probleme, wie sie sie sieht. Dabei wird deutlich, dass sie sich ganz bewusst als Nachfahrin der Inkas versteht, da sie aus Cusco kommt, und es schmerzt sie sehr, dass die traditionellen Werte verloren gehen und die heutige Regierung im weiteren Sinne so korrupt ist.
Ich kläre, bei welcher Bank ich mit meiner Karte Geld bekomme, und organisiere das weitere Vorgehen in Bezug auf die Solaranlage.

21:30 Uhr geht mein Bus nach Trujillo.

3.9. Ausflog nach Cosica
7:00 Uhr Abreise von Bischof Sebastian nach Trujillo mit meinen großen Koffern voller Geschenke und Medikamenten
8:00 Uhr Frühstück mit Kaktusfruchtsaft (lecker)
9:00 Uhr Fahrt durch die Außengebiete der Stadt nach Chosica: Es herrscht ein großes Durcheinander auf den Straßen, den Geschäften und bei den Unterkünften, die sich bis weit an die Hänge hinaufzie-hen und keine Sanitäranschlüsse haben. Es gibt viele Motortaxis, was wegen des geringen Platz- und Energieverbrauchs ja eine eher gute Fortbewegung- und Transportmöglichkeit ist. Und es gibt viele, viele Straßen und Gebäude, die in einem miserablen Zustand sind. Dazwischen gibt es immer mal wieder Inseln der besseren Gebäude oder auch von Parks. Wir folgen einer Straße im Tal des Rimac und mit jeder Minute wird es heller und sonniger, denn der Küstendunst verschwindet hier schnell. In diesem Tal gibt es auch echte Freizeiteinrichtungen: einen Campingplatz, ein Schwimmbad, Vergnü-gungsparks und ähnliches.

10:00 Uhr Besichtigung der Solaranlage und des Seminargebäudes des Oplatenordens.

11:00 Uhr Rückfahrt und Besprechung bei Pedro Sanchez
13:00 Uhr Fischessen mit Iris und Faustina; als Nachtisch gibt es Erdbeeren mit Honig (lecker)
Nachmittags versuchen Herrmann und ich noch einen Termin bei der Firma Termoinox, die wohl der Marktführer in Peru für Solarkollektoranlagen ist, zu organisieren. Da der zuständige Ingenieur in Are-quipa sitzt werde ich eine Mail schicken.
Iris und ich machen einen vierstündigen Ausflug durch Lima: Bank, Kaffee und Diskussion mit Herr-man, nach Hause. Der Verkehr ist um 19:00 Uhr einfach unglaublich. Auf der Av. Angomas geht es nur schrittweise voran.

2.9. Weitere Termine
Ich gewöhne mich langsam daran, dass es von 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr hell ist und gestalte meinen Ta-gesablauf entsprechend.
Heute fisselt es etwa und ich laufe eine halbe Stunde durch den Straßenpark nördlich der Urbanisaci-on, in der der Bischof und ich auch schon abends gewandert sind. Zum Glück laufen auch einige Ein-heimische, so dass ich mir nicht so ganz exotisch vorkomme.

Zum Frühstück kommen mehrere Seminaristen und ein Franziskaner Julius, der gerade einen Kurs mit ihnen durchführt. Auch Freire Paquo und Padre Jaime Garri (Er arbeitet jetzt wohl in Yanazara, der Ha-zienda der Caritas.) kommen vorbei. Sie sind gerade aus Huamachuco eingetroffen. Sie nehmen meine beiden schweren Koffer mit und fahren am Mittwoch nach Trujillo. Auch der Bischof fährt dann mit, da er vom 6. – 9.9. in Huancaspata sein will.

Das Gespräch mit Herrn Schönefeld, der Deutscher ist und seit etwa 6 Jahren Photovoltaikanlagen in Peru baut aber nicht mit Solarkollektoren arbeitet, ist trotzdem hilfreich. Er gibt mir eine Adresse in Arequipa, die ich auch schon per Mail erhalten hatte.
Der Besuch im Muso de la Nacion ist enttäuschend, da die Hauptausstellung umgebaut wird und nicht zugänglich ist. Im Oktober oll sie aber wieder fertig sein.

1.9. Erster Werktag
Heute ist ein Werktag. Und was ist anders?
Zwischen 7 und 8 Uhr fallen die einheitlichen Schulbekleidungen auf. Der Verkehr ist jetzt schon viel stärker als gestern. Es sind mehr Leute unterwegs. Die Müllabfuhr sammelt den Müll ein.
Die Taxis fahren allerdings die Hälfte der Zeit ohne Fahrgäste herum und hupen. Es ist immer eines da, wenn man es braucht. Inzwischen weiß ich, dass ich das überhören kann. Das gilt auch für das Hupen im Verkehr: nur in den seltensten Fällen hat es eine ernsthafte Bedeutung. Auch die Straßenhändler und die Personen, die in ein Restaurant einladen, muss man einfach ignorieren.
Um 10:00 Uhr holt mich Pedro Sanchez von SOLARTEC mit seinem schrottreifen Auto ab und wir fah-ren nach St. Anita kurz vor dem Berg EL AGOSTINO. Hier wird mir wieder einmal die enorme Diskre-panz zwischen Außen und Innen deutlich.

Wir sprechen etwa 2 Stunden über das Solarprojekt und Pedro Sanchez zeigt mir Bilder von mehreren Referenzobjekten. Ich gewinne einen sehr guten Eindruck in Bezug auf seine Sachkompetenz. An den nächsten beiden Tagen habe ich weitere Gesprächstermine vereinbart.

Am Nachmittag mache ich dann einen Rundgang durch Miraflores. Sowohl der ältere Teil als auch die Neubauten an der Küste zeigen ein schöneres Bild. Alles ist gepflegter und in einem besseren bauli-chen Zustand. Abschließend trinken Hermann und ich eine Kaffee in einem schönen italienischen Ca-fé, dass stilvoll in einem älteren Gebäude untergebracht ist. Dann wage ich mich an die Rückfahrt mit einem Minibus und bin gegen 18:30 Uhr wohlbehalten zurück.

31.8. Mein Sonntag in Lima (neu)
Heute scheint den ganzen Tag die Sonne. Bischof Sebastian zelebriert um 7:00 Uhr eine Hl. Messe und nachher sprechen viele Leute mit ihm.

Ich laufe um unsere Urbanisacion, in der es ruhig zugeht, um mir einen Überblick über die Gegend zu verschaffen. Schon jetzt stehen überall die kleinen Verkäufer, die Süßigkeiten, Zeitungen oder religiö-se CDs verkaufen. Nach dem Frühstück genießen wir den Vormittag mit Lesen und Schreiben und Fernsehen.
Mittags sind wir von Senora Guzman zum Essen eingeladen. Wir fahren an die wilde Pazifikküste in ein modernes Fischrestaurant, wo es ein großes Fischbuffet gibt.

Nachmittags wandere ich in die weitere Umgebung und in Richtung auf das Stadtzentrum. Dabei er-geben sich einige Beobachtungen:
- Viele Taxen fahren mit Gas.
- Die vielen kleinen und großen Busse sind der Ersatz für ein zentrales Transportsystem, das es in anderen Weltstädten gibt. Diese schaffen aber jeweils zwei Arbeitsplätze.
- Es gibt viele kleine Restaurants, wo man chinesisch, peruanisch (Cevische), italienisch (Pizza) oder spanisch (Pollo a la Brasa) essen kann.
- Viele Dinge kosten hier etwa das Gleiche in Soles wie bei uns in Euro: ein kleines Brötchen 0,20; Bus fahren 1,50; Kaffee und Kuchen 3,50; Internetnutzung 1,00; ein kleines Essen 6,50; große Strecke mit dem Taxi fahren 10,00. Dabei ist ein Sol nur ein Viertel Euro Wert, aber hier verdient man nicht so viel (z.B. Lehrer 1200 Soles).
Es gibt hier eine Verschiedenheit und Schönheit an Gesichtern, die wir bei uns nicht kennen, denn sie mischen sich aus indigenen, indianischen, spanischen, asiatischen, negroiden und auch kleinen euro-päischen Anteilen.

30.8. In Lima
Das Haus der Prälatur liegt in einem ruhigen Stadtviertel Miguel Grau in der Nähe der Parroquia Nuestra Senora de la Esperanza und um die Ecke gibt es auch einen Internet- und Telefonladen.

Um 11:00 Uhr bin ich mit Herrmann Weinberger verabredet, der mir beim Kauf der Solaranlage helfen wird. Er scheint ein sehr interessanter Mann zu sein, der viel über Kultur, Wirtschaft und Geschichte Perus zu sagen hat.
Am Nachmittag gibt es einen großen Gottesdienst im Kollosseum der Salesianer zu Ehren von Santa Rosa und zur Eröffnung der landesweiten Missionsaktion. Vor der Messe herrscht eine fröhliche, aus-gelassene Stimmung und es werden schwungvolle Lieder gesungen.
Bei den Fahrten und den kurzen Wegen durch die Stadt gewinne ich folgenden Eindruck: es gibt alle Schattierungen zwischen reich und arm und dies gilt für die Gebäude, die Straßen, die Autos und die Menschen. Über allem liegt der typische Dunst Limas und alles ist von einer feinen Staubschicht über-zogen.
Die Straßen quellen über vor Autos, Taxis, Kleinbussen, Straßenverkäufern und überall an Geschäften, Gebäuden und Urbanisacionen gibt es Wachleute, die Diebstähle verhindern sollen.

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