Tagebuch Peru 2015

Die Busfahrt am Vormittag nach Trujillo ist wegen der großen Hitze ziemlich anstrengend. Auch das Lesen geht nicht gut, aber meinen CIA-Krimi über die Magdalenengesellschaft bringe ich trotzdem fertig.
In Trujillo gehen Sandra und ich zu einer Außenstelle des Innenministeriums, die zwar unsere Reise-ässe nicht verlängert uns aber über die Situation aufklärt. Ich habe nur ein Visum für dreißig Tage und muss im Dezember pro Tag mehr einen Dollar Gebühr bezahlen. So kommt der Staat eben auch an Geld.
Abends gehen wir mit Maria, das ist die in Mallorca lebende Peruanerin, die ich von vor 14 Jahren kenne und hier wieder getroffen habe, in einem netten Restaurant essen. Zwei Platos sind sehr viel!!! Wir übernachten bei den Franziskanern.
Am anderen Morgen fahre ich früh zu Felix, der mich mit seinem 42 Jahre alten Landrover abholt. Wenn ich seinen deutschen Lehrer Houben wiederfinde, wird der sich sicher riesig freuen. Ich bin sehr beruhigt, die fertigen Teile zu sehen und wir diskutieren noch mal über die optimale Position der Zu- und Ablaufe. Das muss ich aber auch noch mal recherchieren.

Abends sind Sandra und ich Ehrengäste bei der Taufe einer Nichte von Maria und dürfen im Wohnzimmer gemütlich Musik hören, während alle anderen Familienmitglieder eifrig herumwirbeln.

Noch in der Nacht fahre ich mit meinen Einkäufen nach Hause.
Am anderen Morgen sehe ich wieweit Jesus mit den Maurerarbeiten gekommen ist. Alle Pfeiler sind fertig. Dann taucht Bischof Sebastian mit 12 Hühnern für die Küche auf und einige Mädchen, die in einer Jugendgruppe des Rotariclubs sind, bringen den Senioren etwas Ähnliches wie rote Grütze. Mit dem Vorsitzenden, der sich auch um die Operationsprojekte kümmert, konnte ich mich ein wenig über ihre Arbeit unterhalten.

Der Arbeitstag endete wie gestern auch im Regen. Wir haben einige Dächer ausgebessert, die Rohre für die neue Wasserversorgung zum Teil verlegt, die Pumpe angeschlossen und Sand und Kies liefern lassen.


Ansonsten gab es vormittags einen großen Umzug aus Anlass des Franziskusfestes. Die Kinder der Kindergärten und der Schulen hatten sich bunt kostümiert. Neben den klassischen peruanischen Kleidungen gab es auch Hinweise auf die eine Welt, auf Franziskus und Mutter Theresa. Es war eine inhaltsreiche und fröhliche Prozession mit der typischen rhythmischen Musik.


Der Abend wurde dann noch interessant: Ab 22:00 Uhr wurden auf der Plaza ca. 12 große Feuerwerks-konstruktionen eine nach der anderen abgebrannt und eine Musikgruppe begleitete dies, indem sie von einer Stelle zur nächsten zog. Ich habe dann noch Maria und Ingrid Aquilar wieder getroffen, die ich schon 1994 kennengelernt hatte. Sie waren die ersten, die mich angesprochen haben, ob ich sie von damals kenne. Sie wohnen jetzt nicht mehr hier und Maria ist sogar nur für einen kurzen Besuch da.

28.9.
Gestern habe ich den Weltenbummler aus der Dom-Rep zweimal getroffen. Da hätte ich auch keinen Spaß dran: Er lebt immer längere Zeit (1 bis 2 Jahre) in einem Land und verkauft wohl hochwertige Bücher, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Da würden mir die Heimat, die Familie und die Freunde fehlen. Es fällt mir ja nach den zwei Monaten jetzt schon schwerer als ich gedacht habe.
Heute fand auch wieder eine Parade statt:

Seit gestern ist auch die Hausverwalterin des Diözesanhauses Schwester Maria wieder da.
Heute sortiere ich dann mal die Schlüssel und räume die alten Farben weg.
27.9.
Wäschewaschen ist im Allgemeinen eine sehr aufwändige Arbeit und deshalb macht man es nicht mal eben und trägt seine Sachen so lange wie es verträglich ist.

Einige Senioren sind seit drei Tagen mit dem Abernten der Erbsen beschäftigt.

An dieser Stelle habe ich eine PDF-Datei eingestellt, die die Texte des Blogs und die Bilder des ersten Monats enthält.
blog ii (pdf, 1,226 KB)